Pampers und die Impfung
Procter & Gamble möchte Gutes tun. Oder besser: Procter & Gamble möchte, dass wir Konsumenten denken, sie würden Gutes tun. Das ist ein kleiner Unterschied, aber für ein gewinnorientiertes Unternehmen nicht weiter redenswert.
Also hat sich Procter & Gamble dazu entschieden, für jedes verkaufte Paket „Pampers“ den Betrag einer Impfdosis an Unicef zu überweisen. Eine gute Tat. Dadurch wurden Millionen von Frauen und Babies vor Tetanus bewahrt. Nur Zyniker können an dieser gelungenen Paarung von Corporate Responsibility und Charity rummäkeln. Oder nicht?
Leider gibt es hier einen Aspekt, welcher der noblen Aktion ein gewisses Gschmäckle verleiht. Es ist die Idee von Pampers, Unicef nicht generell zu unterstützen – unabhängig von der Anzahl verkaufter Windeln - sondern nur pro verkaufter Packung. Damit machen sie den Konsumenten zum Mitverantwortlichen bei der Krankheitsbekämpfung. Denn der Umkehrschluss lautet: kaufen Sie das Konkurrenzprodukt, haben Sie mutwillig auf die Wohltätigkeit verzichtet, die Pampers Ihnen ermöglicht hätte.
Sie missbrauchen sozusagen unser Bedürfnis, das Elend in der Welt zu bekämpfen, um ihren Umsatz zu bolzen. Sie nehmen mein Gewissen in Geiselhaft, in dem sie mich auf ein unerträgliches Faktum des 21. Jahrhunderts hinweisen – die medizinisch prekären Zustände in weiten Teilen der Welt – und bieten mir gleichzeitig Absolution durch den Kauf ihres Produktes. Als ob ein perfider Psychologe am Executive-Tisch skizziert hätte, wo man bei den postmaterialistischen Eltern von heute den Hebel ansetzen muss.
Und so kaufen wir glücklichen Erste-Welt-Eltern neben Fair-Trade Bananen und Bio-Datteln noch die Pampers Windeln und ersticken das schlechte Gewissen mit der Idee, gleich noch ein potentielles Tetanus-Opfer gerettet zu haben.
Procter & Gamble wollte Gutes tun. Die Wachstumsstrategie hat’s korrumpiert. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Also hat sich Procter & Gamble dazu entschieden, für jedes verkaufte Paket „Pampers“ den Betrag einer Impfdosis an Unicef zu überweisen. Eine gute Tat. Dadurch wurden Millionen von Frauen und Babies vor Tetanus bewahrt. Nur Zyniker können an dieser gelungenen Paarung von Corporate Responsibility und Charity rummäkeln. Oder nicht?
Leider gibt es hier einen Aspekt, welcher der noblen Aktion ein gewisses Gschmäckle verleiht. Es ist die Idee von Pampers, Unicef nicht generell zu unterstützen – unabhängig von der Anzahl verkaufter Windeln - sondern nur pro verkaufter Packung. Damit machen sie den Konsumenten zum Mitverantwortlichen bei der Krankheitsbekämpfung. Denn der Umkehrschluss lautet: kaufen Sie das Konkurrenzprodukt, haben Sie mutwillig auf die Wohltätigkeit verzichtet, die Pampers Ihnen ermöglicht hätte.
Sie missbrauchen sozusagen unser Bedürfnis, das Elend in der Welt zu bekämpfen, um ihren Umsatz zu bolzen. Sie nehmen mein Gewissen in Geiselhaft, in dem sie mich auf ein unerträgliches Faktum des 21. Jahrhunderts hinweisen – die medizinisch prekären Zustände in weiten Teilen der Welt – und bieten mir gleichzeitig Absolution durch den Kauf ihres Produktes. Als ob ein perfider Psychologe am Executive-Tisch skizziert hätte, wo man bei den postmaterialistischen Eltern von heute den Hebel ansetzen muss.
Und so kaufen wir glücklichen Erste-Welt-Eltern neben Fair-Trade Bananen und Bio-Datteln noch die Pampers Windeln und ersticken das schlechte Gewissen mit der Idee, gleich noch ein potentielles Tetanus-Opfer gerettet zu haben.
Procter & Gamble wollte Gutes tun. Die Wachstumsstrategie hat’s korrumpiert. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
TheCorporateLife - 15. Mär, 11:16
Eine Lanze für P&G brechen